Skimming: so funktioniert der Betrug am Geldautomaten

Skimming ist für Betrüger in 2022 kaum mehr interessant, seit das Abheben von Bargeld am Geldautomaten über den fälschungssicheren EMV-Chip geschieht. Und auch darüber hinaus hat der verstärkte Einsatz von zusätzlicher Anti-Skimming-Technik zu sinkenden Fallzahlen geführt. Im November 2021 listet Euro-Kartensysteme 116 Geldautomaten, an denen Skimming eingesetzt wurde. Weil man damit in Deutschland kein Geld am Geldautomaten mehr bekommt, werden diese durch das Skimming in Deutschland erbeuteten Daten anderswo eingesetzt: 78 Prozent erfolgte in den USA, 11 Prozent in Indien. Damit du nicht einer der wenigen Fälle eines Skimming-Betrugs wirst, klärt dich dieser Artikel auf.

Die gute Nachricht vorneweg: Skimming ist seit der Erfindung des EMV-Chips seit 2012 in Deutschland keine Gefahr mehr. Denn Abhebungen von Bargeld am Automaten erfolgt nicht mehr über den beim Skimming ausgelesenen Magnetstreifen. Dieser EMV-Chip findet sich in sämtlichen Geldautomaten sowie Giro- oder Kreditkarten. In der EU können keine durch Skimming gefälschten Karten mehr genutzt werden, um ein Konto leerzuräumen. Allerdings gilt mehr Vorsicht, geht's an ein Terminal außerhalb der EU. Denn hier sind durchaus noch nicht alle flächendeckend mit diesem Chip ausgestattet – stattdessen läuft die Transaktion über den Magnetstreifen. Deswegen solltest du wissen, wie Skimming funktioniert.

Was ist Skimming? Und wie funktioniert Skimming?

Abschöpfen – das bedeutet Skimming. Abgeschöpft beim Skimming werden deine Kartendaten von der EC- oder Kreditkarte. Das passiert über das Auslesen deiner Daten, die auf dem Magnetstreifen gespeichert sind – und dem anschließenden Übertragen auf einen Kartenrohling. Wer mit dieser gefälschten Karte zum Geldautomaten schreitet, erhält Geld von deinem Konto. Und das natürlich als Betrüger. 

Skimming spielt heute eine untergeordnete Rolle. Dennoch können außerhalb Europas per Skimming gestohlene Kartendaten noch immer zur Bargeldabholung am Geldautomaten eingesetzt werden.

Am Geldautomaten erfolgt Skimming darüber hinaus oft zusammen mit dem Ausspähen der zusätzlich benötigten PIN-Nummer. So werden zum Beispiel am Geldautomaten verschiedene, schwer zu erkennende Vorrichtungen für das Ausspähen montiert. Vor den Einschubschacht für deine EC- oder Kreditkarte wird ein zusätzliches Lesegerät montiert – und der Magnetstreifen ausgelesen. Solche zusätzlichen Lesegeräte können auch vor dem Türöffner eingesetzt werden.

Skimming und die PIN-Nummer: so funktioniert der Betrug

Die Eingabe deiner PIN-Nummer späht das Skimming dann durch die oben am Automaten mittels einer Blende mit Kamera aufgenommenen Bilddaten. Manchmal wird über die echte Tastatur auch eine Tastatur-Attrappe eingesetzt – und diese Attrappe zeichnet dann deine PIN-Eingaben auf. Darüber hinaus ist auch der Einsatz einer Wärmebildkamera möglich – denn die Zahlen der Tastatur werden durch die Berührung deiner Finger leicht erwärmt.

Skimming ist durch die freie Lesbarkeit der Magnetstreifen auf den Karten möglich.

Wie gefährlich ist Skimming heute – in 2022?

Knapp 500 Fälle in Deutschland gab es in 2017 – sagt die Statistik. Immer neue Sicherheitsvorkehrungen und Technologien, die der Sicherheit deiner digitalen Daten dienen, werden entwickelt. So verfügen viele Geldautomaten heute über einen Störsender für zusätzlich in Betrugsabsicht angebrachte Magneten. Auch ist ihre Bauweise oft so, dass das Anbringen von Skimming-Gerätschaft erschwert wird. Manche intelligenten Geldautomaten erkennen auch einen Skimming-Versuch – und schalten sich von selbst ab.

Aber wie so oft im Leben gilt: wird die eine Türe für die Spitzbuben zugeschlagen, öffnen sie im Gegenzug vielleicht eine neue. Sicherheit und Betrügerei gehen dabei oft ein unschönes Wettrüsten ein. Skimming wird es in 2022 und darüber hinaus weiter als Betrugsform geben. Inzwischen gibt es manipulierte Geräte in Geschäften – denn diese sind weniger gut geschützt als der klassische Geldautomat. Auch ist das sogenannte Deep-Insert-Skimming heute auf dem Vormarsch – und dieses Skimming ist mit dem Auge gar nicht mehr zu erkennen. Dabei wird eine winzige Wanze tief in den Kartenschlitz eingeführt – und liest und speichert die Daten einer Karte.

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So schützt du dich vor dem Betrug – am Geldautomaten & Co

Obwohl Skimming durch immer sicherere Anti-Skimming-Maßnahmen selten vorkommt, gibt es immer noch Skimming-Fälle. Wie gesagt – außerhalb der EU wird noch der Magnetstreifen an Geldautomaten eingesetzt. Hältst du dich an die folgenden Punkte, sinkt dein Risiko für Skimming jedoch beträchtlich:

  • Tür öffnen mit anderer Karte: Verfügt die Tür über einen mittels Karte freischaltbaren Türschließmechanismus – zum Beispiel während der Nacht – so nutze unterschiedliche Karten für Öffnung und Barabhebung.
  • PIN niemals an der Tür eingeben: Keine Bank verlangt deinen PIN zur Öffnung der Tür – verständige die Polizei, wenn du zur PIN-Eingabe aufgefordert wirst, hier ist Skimming am Werk.
  • PIN-Eingabe verdecken: Liest eine Skimming-Kamera von oben deine PIN-Eingabe, so mache es dieser schwer durch das Verdecken deiner Eingabe mit der freien Hand.
  • verdächtigen Automat nicht nutzen: Kommen dir einzelne Teile eines Geldautomaten verdächtig vor, nutze diesen nicht für die Abhebung – verständige besser die Polizei.

Zusätzliche Maßnahmen: für deine Sicherheit

Kontrolliere regelmäßig deine Kontoauszüge – so hast du schnell eine Übersicht über unberechtigte Abbuchungen auf deinem Konto. Kontaktiere sofort deine Bank, stellst du hier Unregelmäßigkeiten fest.

Lass in einem begründeten Fall sofort über die internationale Sperrnummer 116 116 deine betroffenen Karten sperren und verständige deine Bank sowie die Polizei. Hast du nicht grob fahrlässig gehandelt, so bist du über deine Bank abgesichert: Du erhältst den gestohlenen Betrag zurück.

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