Gaunerzinken – Mythos oder reelle Gefahr?

Gaunerzinken haben eine lange Tradition – seit der Smartphone-Ära gibt es jedoch bequemere Möglichkeiten, sich auszutauschen. Leider auch für Kriminelle. Wer Gaunerzinken an Haus und Hof entdeckt, sollte sie fotografieren, entfernen und der Polizei melden. Viel wichtiger als eine aktuelle Gefahr durch die Zinken selbst ist die allgemeine Einbruchgefahr. Sich um guten Einbruchschutz zu kümmern, lohnt sich daher immer.

Wenn mit Kreide die Zeichen 20 * C + M + B + 19 an deiner Tür oder deinem Gartentor prangen, besteht keine Gefahr: das waren nur die Sternsinger. Gaunerzinken sehen anders aus. Die Möglichkeit, echte Zinken zu entdecken, ist allerdings gering. Wenn du zu diesen Wenigen gehörst, ist Vorsicht jedoch besser als Nachsicht – und wenn du dich dann mit Gaunerzinken schon auskennst, noch besser.

Gaunerzinken: was ist das?

In Kreide, Kohle oder Rötel – die Gaunerzinken haben eine lange Tradition. Grafische Zeichen zur Kommunikation von Bandenmitgliedern mit üblen Absichten gibt es schon seit dem 16. Jahrhundert – lange bevor man sie Zinken nannte. Auch Bevölkerungsgruppen, die ständig mit gesellschaftlichem Druck rechnen mussten, nutzten sie als Ausdrucksmittel: so kleine Gauner, Bettler Hausierer & Co. Die Zinken teilte man – je nach ihrem Zweck – in Bettlerzinken, Gaunerzinken, Erkennungs-, Richtungs- oder Wegweiserzinken ein.

Auch in der Gegenwart werden Zinken nach solcher alten Tradition genutzt – bei Bettelei und möglicherweise auch für Einbrüche. Vor einigen Jahren tauchten solche Gaunerzinken verstärkt in Norddeutschland oder im Einzelfall auch im Münsterland wieder auf.

Werden Gaunerzinken zwar durch die Medien heute wieder ins Bewusstsein gebracht, ist ihre Bedeutung für die Einbruchsstatistik trotzdem eher gering. Einen Einbruch infolge einer Markierung schätzt die Polizei als Ausnahme ein. In Zeiten moderner Kommunikation über Smartphone & Co leuchtet das auch direkt ein: Ein Foto machen, entsprechende Notiz verfassen und versenden ist einfacher. Keiner sieht’s, keiner muss extra vor Ort vorbeikommen, schnelle Absprachen inklusive.

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Beispiele für Gaunerzinken am Haus: viele Zeichen zur Verständigung

Gaunerzinken als Kommunikationsmittel enthalten ein ziemlich umfangreiches Vokabular: von einfachen Angaben zur Bewohntheit oder Unbewohntheit eines Hauses bis zu hin schwierigeren Botschaften wie „Bedrohung mittels Waffe“ oder „Alle Hausparteien geben Geldspende“.

Weitere Beispiele sind: 

  • Am Abend kommen
  • Habe hier gearbeitet
  • Rache ist süß
  • Am Morgen einbrechen
  • Am Abend einbrechen
  • Frau liebt Männer
  • Gefährlicher Ort
  • Bereits bestohlenes Haus, Einbruch gelang
  • Witwe
  • Hat Arbeit gegen Entgelt
  • und viele mehr...

Alternativen für Gaunerzinken: so entdeckst du moderne Markierungen

Einbrecher kommen lieber, wenn keiner zuhause ist. Und zwar mit Sicherheit. Sind du und deine Familie also übers Wochenende auf Städtetour oder gar in den Urlaub gereist, ist das die beste Gelegenheit. Um das zu überprüfen, testen Kriminelle, ob Wohnung oder Haus vorübergehend leerstehen. Zu diesem Zweck greifen sie auf folgende Mittel zurück:

  • Plastikzinken oder Papierstreifen zwischen Tür und Türrahmen geklemmt: Bleibt er dort, wurde die Tür länger nicht geöffnet oder geschlossen. Logischer Schluss: die Wohnung ist unbewohnt.
  • Klebeband über dem Türschloss: Bleibt das durchsichtige, unauffällige Klebeband unbeschädigt, ist ebenfalls schon länger keiner mehr da gewesen.
  • verrückte Gegenstände vor Haus- oder Wohnungstüre: Werden sie auch Tage später nicht in Ordnung gebracht, zeigt das die Abwesenheit der Bewohner an.

Gaunerzinken oder Kreidezeichen entdeckt? Was soll ich tun?

Du hast an deinem Haus oder Grundstück einen echten Gaunerzinken entdeckt? Kein Grund zur Panik. Die polizeiliche Statistik kennt keinen wirklichen Zusammenhang zwischen einem Einbruch und einer vorausgegangenen Kennzeichnung durch solche Gaunerzinken. Aber Vorsichtsmaßnahmen schaden ja nicht: 

  1. Fotos schießen: Mach mit deinem Smartphone Bilder zur Dokumentation.
  2. Zeichen entfernen: Wisch die Zeichen einfach weg, soweit möglich.
  3. Polizei informieren: Geh mit den Fotos vorsorglich zur Polizei.
  4. Nachbarn informieren: So könnt Ihr gemeinsam aufmerksamer gegenüber möglichen Verdächtigen sein.

Sicherheitsmaßnahmen für Wohnung oder Haus checken: Denn an widerstandsfähigen Türen zu Wohnung oder Balkon sowie nicht aufhebelbaren Fenstern scheitern 40 % der Einbruchsversuche. Infos zum Einbruchschutz haben wir dir zusammengetragen.

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Einbruchschutz: was kannst du zu deinem Schutz tun?

Fast die Hälfte aller Einbrecher gelangen durch die Wohnungstür in deine Wohnung – weitere, indem sie Fenster und Balkontüren aufhebeln. Deshalb solltest du hier entsprechend für Sicherheit sorgen:

  • Schutzbeschläge: Geprüfte Sicherheits-Beschläge halten auch gewaltsame Maßnahmen auf.
  • Einsteckschloss: Achte auf mindestens die Widerstandsklasse A sowie Widerstandsklasse 1 für den Profilzylinder mit Bohrschutz.
  • Mehrfachverriegelung: Je mehr Schlösser, desto mehr Bolzen schließen die Tür fest und sicher.
  • Türen mit Widerstandsklasse 2: Bei Neu- oder Umbau verwendest du am besten spezielle, geprüfte Türen, die es Einbrechern schwer machen.
  • Panzerriegel: Der klassische Querriegel über die gesamte Breite gibt einen guten Einbruchschutz.
  • Türrahmen: Einbruchhemmenden Schließbleche und ein massiver Rahmen schützen.
  • Einbruchhemmendes Fensterglas: Da kann keiner mehr so einfach die Scheibe einschlagen.
  • Pilskopfverriegelungen: Ein solcher Mehrfachhalt am Rahmen von Fenster oder Tür verhindert das klassische Aufhebeln.
  • Gitter: Für alte Fenster ohne Upgrade-Möglichkeit bieten Gitter mehr Einbruchschutz.
  • Zusatzschlösser: Sie halten mehr aus und schrecken eilige Kriminelle in der Regel ab.

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