Die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) beeinflusst, wie viel du für deine Kfz-Versicherung zahlst. Je länger du unfallfrei fährst, desto höher ist deine SF-Klasse und desto günstiger wird dein Beitrag. Wusstest du, dass dir nahe Familienmitglieder ihre Schadenfreiheitsklasse übertragen können? Fahranfänger können hier hohe Kosten für die Kfz-Versicherung sparen, wenn ein Familienmitglied sein Fahrzeug aufgibt. In diesem Artikel erfährst du, wer die SF-Klasse übertragen darf, welche Bedingungen gelten und wie der Vorgang funktioniert.
Die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) gibt an, wie lange du unfallfrei gefahren bist. Je mehr unfallfreie Jahre du hast, desto höher ist deine SF-Klasse. Sie ist wichtig, weil sie beeinflusst, wie viel du für deine Kfz-Versicherung zahlst. Je höher du eingestuft bist, desto niedriger sind deine Beiträge. Eine Schadenfreiheitsklasse gibt es nur in der Kfz-Haftpflicht und in der Vollkasko. Auf den Beitrag der Teilkasko wirkt sie sich nicht aus.
Eine Übertragung der SF-Klasse bedeutet, dass unfallfreie Jahre eines Fahrers an eine andere Person weitergegeben werden, zum Beispiel an ein Familienmitglied. Das ist besonders sinnvoll, wenn ein junger Fahrer von günstigeren Beiträgen profitieren soll. Oder jemand, der selbst nicht mehr fährt, möchte seine SF-Klasse nicht verlieren, sondern weitergeben. So bleibt der Versicherungsschutz für die Familie günstiger.
Gut zu wissen: Je höher deine SF-Klasse ist, desto größer ist auch dein Schadenfreiheitsrabatt. Wie viel Rabatt eine Versicherung auf eine Schadenfreiheitsklasse gewährt, legt sie selbst fest. Daher wird der Schadenfreiheitsrabatt auch nicht mit übertragen.
Freunde, Arbeitskollegen oder entfernte Verwandte können in der Regel eine Schadenfreiheitsklasse nicht übernehmen. Die Übertragung der unfallfreien Jahre ist bei den meisten Versicherern nur auf die folgenden Personen zulässig:
Neben dem eingeschränkten Personenkreis, der eine SF-Klasse übernehmen kann, gibt es weitere Regeln:
Die Übernahme von Schadenfreiheitsjahren helfen einem - oft jüngeren Fahrer - Kosten für die Autoversicherung zu sparen. Es gibt aber auch einen Nachteil: Eine übertragene SF-Klasse kann nicht zurückgegeben werden. Möchte der Fahrer später selbst wieder ein Auto versichern, steigt er mit der niedrigsten SF-Klasse ein und zahlt hohe Beiträge für die Kfz-Haftpflicht und Vollkasko. Das bedeutet, es ist nur sinnvoll, die SF-Klasse zu übertragen, wenn der ursprüngliche Fahrer wirklich dauerhaft auf ein eigenes Fahrzeug verzichtet.
Bei diesen Optionen gibt es keine finanziellen Nachteile bei der Übertragung:
Tipp: Einem Fahranfänger die SF-Klasse zu übertragen, lohnt sich nicht. Denn es können nur so viele Jahre weitergegeben werden, wie man seit Erhalt der Fahrerlaubnis selbst hätte erfahren können. Doch auch junge Autofahrer können bei der Versicherung sparen, wenn sie ihr Auto über die Eltern versichern.
Werden alle Voraussetzungen erfüllt, ist die Übertragung der SF-Klasse in der Regel recht einfach. Den Antrag stellst du über ein Formular, das dir deine Versicherung zur Verfügung stellt. Folgende Angaben sind in der Regel erforderlich:
Diese Dokumente braucht die Versicherung für die Übertragung der SF-Klasse:
Nein, es wird nur die Schadenfreiheitsklasse übertragen. Den Rabatt für die Schadenfreiheitsklasse legt jede Versicherung für sich fest. Wechselst du mit der übertragenen SF-Klasse die Autoversicherung, kann dein Rabatt gleich, niedriger oder höher ausfallen. Hinweise zum Schadenfreiheitsrabatt findest du in den Versicherungsbedingungen des jeweiligen Versicherers.
In der Regel verfällt eine Schadenfreiheitsklasse 7 bis 10 Jahre nachdem das letzte Mal ein Auto abgemeldet oder stillgelegt wurde. Ist die SF-Klasse verfallen, ist eine Übertragung nicht mehr möglich. Die meisten Versicherer lassen eine Übertragung allerdings nur innerhalb von 6 bis 12 Monaten nach Kündigung der Kfz-Versicherung zu.
Enge Verwandte können bis zu 12 Monate nach dem Tod die Schadenfreiheitsklasse des Verstorbenen übernehmen. In der Regel sind das Kinder, Enkel und Partner bzw. Ehepartner.
Die Schadenfreiheitsklasse gibt Auskunft über den bisherigen Schadenverlauf, also vor allem darüber, wie viele Jahre ein Autofahrer unfallfrei gefahren ist, bzw. spiegelt sie den Schadenverlauf wider. Denn nach einem Unfall wird der Fahrer in eine niedrigere Klasse zurückgestuft. Der Schadenfreiheitsrabatt ist an die SF-Klasse gebunden. Er gewährt auf die unfallfreien Jahre einen Rabatt. Wie weit ein Fahrer nach einem Unfall zurückgestuft wird und wie hoch der Rabatt ist, hängt von der jeweiligen Versicherung ab.
Die Anzahl der Jahre ohne Unfall, die übertragen werden können, hängt davon ab, wie lange die Person, die die Jahre bekommt, schon eine Fahrerlaubnis hat. Man kann nur so viele Jahre übernehmen, wie man selbst hätte sammeln können. Hast du seit 5 Jahren einen Führerschein, kannst du also höchstens 5 schadenfreie Jahre übernehmen.
Nach mehr als 20 Jahren in der Versicherungsbranche ist Andreas unser Experte für Produkt und Underwriting. Seit 2021 ist er Teil von FRIDAY und leitet das Operations Team. Er weiß also ganz genau, welche Fragen und Probleme unsere Kunden rund um das Thema Versicherungen umtreiben.
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SF Klasse | Schadenfreiheitsrabatte Kfz-Haftpflicht sowie Vollkasko |
---|---|
ab SF 35 (und mehr) | 20% |
SF 10 - 34 | 20 - 37% |
SF 10 | 34 - 37% |
SF 9 | 35 - 38% |
SF 8 | 36 - 40% |
SF 7 | 38 - 42% |
SF 6 | 39 - 44% |
SF 5 | 42 - 46% |
SF 4 | 45 - 52% |
SF 3 | 51 - 58% |
SF 2 | 55 - 64% |
SF 1 | 60 - 74% |
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